Hinterm Deich (Horizont) geht's weiter

Hinterm Deich (Horizont) geht's weiter

1. Herren • LL Hansa 24.04.2023

SVCN unterliegt Harksheide mit 2:3

SV Curslack-Neuengamme – TuRa Harksheide 2:3 (0:1)

SV Curslack-Neuengamme: L. Giese – Kühn, Ziolek, Mohr, Meyer, Wilhelm – Rogge – El-Nemr (82. Czech), Brkic, L. Jacobs (57. Rump) – Borgmann

TuRa Harksheide: Fofana – Micheel (46. Ehrenberg), Lütjens, Mahnke, La. Schulz – Mai, Bartsch – F. Jacobs, Vollstädt (46. Le. Schulz) – Meier (84. Lammek), Fischer (46. Ghasemi)

Tore: 0:1 Mai (36.), 1:1 El-Nemr (71.), 2:1 Rump (78.), 2:2 Le. Schulz (80.), 2:3 Mai (84.)

Besondere Vorkommnisse: Wilhelm verschießt Foulelfmeter (73.)

Schiedsrichter: Dennis Voß (TuS Dassendorf): Hatte kaum etwas zu tun/entscheiden. Eine komplett unauffällige Lei(s)tung. 

Beste Spieler: Kühn – Meier, Mai

Zuschauer: 55

„Hinterm Horizont geht’s weiter“, so geht ein Song von Udo Lindenberg. Ein Lied, das übrigens gerne auf Beerdigungen gespielt wird. Und heute war am Gramkowweg ja so eine Art „Trauerfeier“, denn seit letzten Sonntag stand fest: Der SVCN muss nach 17 Jahren durchgehender Oberligazugehörigkeit zurück in die Landesliga. Kuriosum am Rande: Vor genau 50 Jahren, im Sommer 1973, stiegen Curslack und Harksheide erstmals in ihrer jeweiligen Vereinsgeschichte gemeinsam in Hamburgs höchste Amateurliga auf (beide als Vizemeister aus Hansa- und Hammonia-Staffel). „Es geht weiter“, bemühte Curslacks Sportlicher Leiter Torsten Henke eine ähnliche Textzeile wie der Rocksänger, „wir werden eine gute Truppe mit einem 20-Mann-Kader haben. Im Prinzip sind wir mit unseren Planung schon durch“.

Die Hausherren überraschten die (leider sehr wenigen) Fans mit einer sehr defensiven Grundordnung, in der sogar Spieler-Trainer Marcello Meyer hinten in der Fünferkette spielte. „Nach dem besiegelten Abstieg haben wir heute einen etwas anderen Ansatz gewählt“, so Meyer, „aber das hat uns offensichtlich gar nicht gut getan“. Denn bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 23 Grad entwickelte sich „eine Partie auf überschaubarem Niveau“, wie es Henke treffend formulierte. Die Vierländer kamen mit der neuen Taktik überhaupt nicht zurecht, zeigten eine erschreckend schwache Vorstellung. „Viele Fehlpässe, schlampiges Aufbauspiel, keine Laufbereitschaft und wenig Engagement“, machte Meyer seinem Ärger Luft.

Die Gäste machten es deutlich besser, insbesondere Stürmer Daniel Meier wirbelte die Fünferkette ganz alleine durcheinander. Zählbares sprang dabei zum Ärger von Gäste-Coach Jörg Schwarzer („Wir haben unsere Chancen leichtfertig vertan“) allerdings nicht heraus. Erst traf Meier mit einem Freistoß aus 20 Metern die Latte (4.), dann zimmerte er die Kugel freistehend aus elf Metern genau mittig aufs Gehäuse – Keeper Giese konnte gar nicht so schnell ausweichen und „parierte“ quasi ungewollt (15.). Und weil aller schlechten Dinge häufig Drei sind, vergab Meier auch noch einen aussichtsreichen Freistoß. Aus 17 Metern zentraler Position wollte er unter der (hochspringenden) Mauer hindurch schießen, blieb aber hängen (24.). 

Doch kurz vor der Pause klappte es dann doch noch: Wieder ist es Meier, der vom linken Flügel quer ins Zentrum durch den Strafraum passt, am zweiten Pfosten steht Kapitän Leonard Mai und vollstreckt aus kurzer Distanz zum 0:1 (36.).

Nach dem Seitenwechsel stellten dann auch die Gäste ihre Offensivbemühungen komplett ein. Bis zur 70. Minute war es daher ein wirklich zähes Spiel, in dem Curslack erst in der 51. Minute seinen ersten (!) Torschuss abgab (der Schuss von Louis Jacobs streifte die Oberkante der Latte). Doch dann hatten die Hausherren plötzlich den dritten Gang gefunden. Insbesondere der Motor von Moritz Kühn lief jetzt (immer über die rechte Seite) auf Hochtouren. Seinen wunderbaren Querpass verwertete El-Nemr zum Ausgleich (71.). 

Nur 100 Sekunden später bringt TuRa-Innenverteidiger Jannick Lütjens in der Box Stjepan Brkic zu Fall – klare Sache: Elfmeter! Kapitän Witalij Wilhelm übernahm die Verantwortung – und scheiterte flach unten rechts an Keeper Fofana (73.). Aber nun ging es fast im Minutentakt weiter (Henke: „Ein Spektakel“). Eben noch der Held, vertändelt Fofana an der Strafraumgrenze den Ball an Borgmann, der legt mit der Hacke (!) für Marcel Rump vor – und der trifft zum 2:1 (78.). Spiel gedreht! 

Aber Curslack wäre nicht Curslack und hätte nicht über 100 Gegentore, wenn es da nicht ein Problem gäbe: Das Abwehrverhalten bzw. individuelle Fehler. Ein harmlosen Eckball (nicht besonders dynamisch geschossen) von Leon Schulz segelt an allen vorbei direkt ins Tor zum 2:2-Ausgleich (80.). Ein Geschenk von Keeper Giese, der mit geschlossenen Augen am Ball vorbeigreift. 

Und es kam – wie eigentlich immer diese Saison – sogar noch dicker für den SVCN. Pascal Ehrenberg, der sich mit seinem Namensvetter El-Nemr einige hitzige Duelle inkl. Trashtalk lieferte, durfte ungehindert über rechts bis an die Grundlinie marschieren und machte den Ball quer durch den Fünfmeterraum „scharf“. Und wie schon beim 0:1 stand wieder Kapitän Mai goldrichtig und staubte aus wenigen Metern zum 2:3 ab (84.). Spiel ebenfalls gedreht! Allerdings brachte TuRa es im Gegensatz zu den Hausherren über die Zeit, auch wenn Jannik Mohr mit dem Schlusspfiff noch die RIESEN-Gelegenheit zum 3:3 vergab, als er aus drei Metern freistehend das leere (!) Tor verfehlte. Symbolbildcharakter sagt man da wohl. Eine Saison zum Vergessen. Abpfiff, aus und vorbei.

Kurz nochmal zurück zum Beginn des Berichtes: „Wir werden eine gute Truppe mit einem 20-Mann-Kader haben. Im Prinzip sind wir mit unseren Planung schon durch“, hatte Henke berichtet und dazu folgende Namen genannt:

Bleiben werden: Bombek, Brkic, Czech, L. Giese, Kühn, Rump, Schalitz, Wilhelm, Winterfeld

Neuverpflichtungen: Pascal Bäker, Jonas Holz, Robert Pallasch, Tim Santelmann (alle VfL Lohbrügge), Fabian Knottnerus, Tim Moritz (beide Union Tornesch), Mick Saupe (GW Siebenbäumen) und Levin Schultz (SVCN II)

Stimmen:

Jörg Schwarzer (Trainer TuRa Harksheide):

Das war bei den Temperaturen für beide Mannschaften ein schwieriges Spiel. Wir wollten hier unbedingt einen Punkt holen, wir sind ja nicht gerade die Mannschaft, die auswärts immer glänzt. Besonders in der Anfangsphase haben wir es gut gemacht, haben die Chancen aber leichtfertig vertan. Uns fehlt ein echter Torjäger, haben nur 42 Tore geschossen – aber damit eben auch schon 42 Punkte geholt. Nach der Führung haben wir lange Zeit das Fußballspielen eingestellt und Curslack ist verdient in Führung gegangen. Aber wir wussten um die Probleme von Curslack in der Defensive und haben dann glücklicherweise noch zwei Tore gemacht. Wir freuen uns sehr – das dürfte mit 42 Punkten der Klassenerhalt sein. 

Marcello Meyer (Spieler-Trainer SV Curslack-Neuengamme):

Nach dem besiegelten Abstieg haben wir heute einen etwas anderen Ansatz gewählt und standen deutlich tiefer. Aber das hat uns offensichtlich gar nicht gut getan. Wir sind in der ersten Hälfte gar nicht ins Spiel gekommen. Viele Fehlpässe, schlampiges Aufbauspiel, keine Laufbereitschaft und wenig Engagement. Das habe ich in der Pause auch deutlich angesprochen. Mit der zweiten Hälfte kann man dann insgesamt zufrieden sein, auch wenn wir nach der 2:1-Führung super schlecht verteidigen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison. Da kannst Du Dir nur an den Kopf fassen. Wir verschießen einen Elfmeter und auf der anderen Seite segelt ein Eckball direkt rein. Am Ende ist es wieder sehr frustrierend. Man liegt eh schon am Boden, bekommt aber immer noch eins drauf. 

Torsten Henke (Liga-Manager SV Curslack-Neuengamme):

Gestern Abend beim großen Derby HSV gegen FC St. Pauli hat man von einem Spektakel gesprochen – das hatten wir hier heute in der zweiten Halbzeit ja ansatzweise auch (lacht).

Quelle: hafo.de

SVCN

2 : 3

TuRa Harksheide

Samstag, 22. April 2023 · 15:00 Uhr

Oberliga Hamburg · 36. Spieltag

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