Wenn immer irgendwas fehlt, dann fehlt halt was.

Wenn immer irgendwas fehlt, dann fehlt halt was.

1. Herren • LL Hansa 31.01.2022

Curslack geht mal wieder alleine nach Hause

SV Curslack-Neuengamme – Concordia 3:4 (3:1)

 

SV Curslack-Neuengamme: L. Giese – Mankumbani (90.+2 Schmidt), Spiewak, Doege - Rogge, Janelt (72. H. Giese) – Kühn, El-Nemr (87. Lechler), Mokhlis, Wilhelm - Schubring 

Concordia: Lattke – Aminzadeh, Atug, Novotny (31. Schön), Düzgüner (46. Metidji/90.+2 Hartwig) – Kröner (66. Lindener), Saglam – Abrahamyan (66. Claus), Veselinovic, Boock - Sulejmani 

Tore: 1:0 Schubring (2.), 2:0 Mokhlis (28.), 2:1 Wilhelm (38., ET), 3:1 Mokhlis (44.), 3:2 Atug (67.), 3:3 Sulejmani (75.), 3:4 Saglam (90.+1, FE)

Schiedsrichter: Henry Wagner (GW Eimsbüttel): Großzügige Linie (auf beiden Seiten). Ließ das Spiel laufen und tat gut daran. Vernünftiger Umgangston, gute Kommunikation – das war klasse!

Beste Spieler: Kühn, Mokhlis, El-Nemr (alle 1. Hz) - Saglam

Zuschauer: 182

 

„Immer Glück ist Können – und immer Pech ist halt das andere. Wenn immer irgendwas fehlt, dann fehlt halt was. Das ist wie früher in der Disco: Du baggerst und baggerst den ganzen Abend, aber am Ende gehst Du alleine nach Hause“, mit diesem Statement am Ende der Pressekonferenz hatte SVCN-Coach Christian Woike die Lacher auf seiner Seite – obwohl natürlich niemandem bei den Hausherren wirklich zum Lachen zu Mute war. Es war wie schon so häufig in dieser Saison: Gut gespielt und doch verloren. Alleine (sprich ohne Punkte) nach Hause…

Die Gastgeber starteten Furios. Schon nach 100 Sekunden war Marco Schubring frei durch, sein harmloser Schuss konnte aber auf der Linie geklärt werden. Chance vertan? Mitnichten! Die Kugel trudelte am Fünfmeterraum Richtung Seitenaus, Schubring setzte nach und zimmerte das Spielgerät aus spitzem Winkel doch noch in die Maschen (2.). Was für ein Start! Überhaupt war es vom Anpfiff weg ein tolles Fußballspiel mit viel Tempo und noch mehr Pressing (auf beiden Seiten). Ein richtiger Spielaufbau bzw. Spielzüge kamen dabei zwar kaum zustande, doch das störte niemanden. Curslack machte weiter Dampf, einen Kopfball von Sebastian Spiewak klärte Seyhmus Atug noch kurz vor der Linie (16.), aber nach tollem Pass von Moritz Kühn (genau in den Lauf) startete Hamed Mokhlis durch und lupfte die Kugel aus kurzer Distanz gekonnt an Keeper Anton Lattke vorbei zum 2:0 ins Netz (28.).

Bei den Gästen hingegen war (noch) Sand im Sturmgetriebe. Neuzugang Sinisa Veselinovic hing häufig in der Luft und wirkte noch ein wenig wie ein Fremdkörper. Zuschauer Torsten Henke flachste: „Sini, Du hast das falsche Trikot an! Blau steht Dir besser“ und erinnerte damit an seine Curslacker Zeit (unter Trainer Henke). „Sini“ jedenfalls hörte den Spruch und lachte herzlich. Kurz danach hatte dann auch sein Team endlich Grund zur Freude: Narek Abrahamyan scheiterte zunächst im ersten Versuch an Torhüter Leon Giese und auch sein Nachschuss schien geklärt zu werden – doch Witalij Wilhelm donnerte das Leder via Eigentor mit Wucht in den linken Giebel (38.). „Das war mein schwacher rechter Fuß“, versuchte „Witi“ sich in Erklärungen, doch diese Rettungstat hätte man wohl auch anders lösen können.

Erinnerungen an das Hinspiel wurden wach. Da hatte Curslack ebenfalls 2:0 geführt (und hatte Chancen zum 3:0, 4:0) und musste am Ende mit einem 2:2 zufrieden sein. Damals hatte sich übrigens Ian Prescott Claus im internen Streit um die Ausführung eines Elfmeters „durchgesetzt“ – und in der Schlussminute verschossen. Fast eine weitere Parallele zum heutigen Match – doch dazu später mehr.

Cordi schien sich also trotz schlechter erster Hälfte mit einem schmeichelhaften 1:2 in die Kabine zu retten. Aber ein weiterer Traumpass (wie schon vorm 2:0), diesmal von Mankumbani, fand wieder Mokhlis als Abnehmer. Seinen ersten Versuch konnte Lattke noch parieren, aber den Abpraller köpfte „Hamo“ ins Glück (44.).

Auch nach einer Stunde sahen „die Blauen“ immer noch wie der sichere Sieger aus, die Gäste konnten sich nämlich trotz der vorhandenen Qualität keine echten Chancen herausspielen. Dafür hatte „Schubi“ (nach toller Balleroberung von Kühn) die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend an Keeper Lattke (64.). „Der muss zwingend drin sein“, seufzte Woike – wohl ahnend, was folgen sollte…

Denn wenn es schon spielerisch nicht klappt, dann helfen Cordi eben Standards. Viel zu häufig verursachten die Curslacker (Mankumbani!) unnötige Freistoßsituationen, wohl wissend, dass beim Gegner mit Onur Saglam ein ausgewiesener Spezialist auf dem Platz steht. Insbesondere ein Foul von Mankumbani weit draußen an der Außenlinie brachte Woike auf die Palme: „Der Ball ist schon fast im Aus, da stelle ich meinen Körper rein und gut iss“. Den fälligen Freistoß zirkelte Saglam jedenfalls gefühlvoll und präzise an den ersten Pfosten, wo „Funkturm“ Seyhmus Atug per Kopf zum 2:3 verkürzte (67.). Nun witterte Cordi Morgenluft. Nach einem Stellungsfehler von Wilhelm ist Lawrence Schön frei durch, doch Giese hält überragend (71.). War ja auch kein Standard…

Der folgte ein paar Minuten später. Harmloses Foul an der Mittellinie, Freistoß Cordi (natürlich Saglam). Der Ball ist gefühlt drei Minuten in der Luft, doch die SVCN-Abwehr pennt und lässt ausgerechnet den „Zwerg“ Veli Sulejmani zum Kopfball und 3:3-Ausgleich kommen (75.). Jetzt ergaben die Hausherren sich so ein bisschen in ihr Schicksal, „bettelten“ förmlich um den nächsten Treffer. Aber Claus (83., ans Außennetz) und Hischem Metidji (90.) vergaben in aussichtsreicher Position. Also wieder ein Remis wie im Hinspiel? Aber da war doch noch was…

Mankumbani wusste sich im Strafraum nur mit einem Foul gegen Claus zu helfen („Sonst schiebt er ihn rein“): Elfmeter für Cordi (90.+1). „Wenn Cordi ein guter Gast gewesen wäre, hätten sie sich an den Redaktionsplan vom Hinspiel gehalten und den Elfmeter verschossen. Da hatte ich auf ein bisschen Streit vor der Ausführung gehofft“, witzelte Woike leicht gequält in der Pressekonferenz (siehe „Stimmen“) und erinnerte damit an das Hinspiel. Damals hatten sich mehrere Cordi-Spieler um den Ball und die Ausführung des Elfmeters gestritten und schließlich (durch Claus) verschossen. Doch heute gab es keine Diskussionen. Der beste Mann auf dem Platz (Saglam!) schnappte sich die Kugel und traf mit einem satten Schuss ins rechte Eck zum 3:4. 

„Wir sind sehr enttäuscht“, so Woike, „wir bekommen nicht das, was wir eigentlich verdient gehabt hätten. Aber für die Meisterrunde wollen wir uns nochmal aufraffen, da sind immerhin noch 24 Punkte zu vergeben“.


Stimmen:

Baris Saglam (Trainer Concordia):

Hinweis: Frank Pieper-von Valtier hatte schon auf dem Stuhl für die Pressekonferenz Platz genommen, musste die Gaststätte aber verlassen, als der Impfstatus durch die Bedienung überprüft wurde (Pieper: „Ich bin noch nicht durchgeimpft“). SVCN-Manager Oliver Schubert: „Wir hatten Cordi vorher über 2G+ informiert“. Dafür gab Baris Saglam aus dem Trainerteam ein Statement ab:

In der ersten Halbzeit haben wir quasi nicht am Spiel teilgenommen, es wurde nicht das umgesetzt, was vorher besprochen war. Der verletzungsbedingte Wechsel von Novotny hat uns zum Glück nicht geschadet. Unsere Spieler, die von der Bank kommen, habe alle eine hohe Qualität. Nach der Pause haben wir umgestellt und die Räume effektiver bespielt. Durch unsere geschlossene Mannschaftsleistung haben wir nicht ganz unverdient gewonnen.


Christian Woike (Trainer SV Curslack-Neuengamme):

Lachend: Wenn Cordi ein guter Gast gewesen wäre, hätten sie sich an den Redaktionsplan vom Hinspiel gehalten und den Elfmeter verschossen. Da hatte ich auf ein bisschen Streit vor der Ausführung gehofft. Für mich ist es nicht ganz leicht, die richtigen Worte zu finden. Da muss ich Abwägen zwischen dem, was in mir drin los ist, und dem, was ich hier sagen darf. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben es gut gemacht und Cordi überhaupt nicht zur Entfaltung kommen lassen. Vorne waren wir sehr effektiv und hinten haben wir keine richtige Torchance zugelassen. Auch in der zweiten Halbzeit hatte Cordi kaum herausgespielte Chancen. Schubring hätte zwingend das 4:1 machen müssen (64.), danach schlagen wir uns mal wieder selbst. Vor dem 2:3 ist der Ball schon fast im Aus und produzieren einen völlig unnötigen Freistoß. Beim 3:3 ist es ein Freistoß von der Mittellinie, der Ball ist ewig in der Luft und MUSS verteidigt werden. Der Spieler ist 1,03 Meter klein und gewinnt das Kopfballduell. Das haben wir ganz schlecht verteidigt. Auch der Elfmeter war völlig unnötig. Da muss er nur seinen Körper reinstellen, dann passiert gar nichts und wir spielen 3:3. Insgesamt fand ich es ein gutes Fußballspiel, taktisch sehr ansprechend und mit viel Tempo. Leider am Ende wieder mit einem typischen Ergebnis für uns. Mal wieder gut gespielt und nix geholt. Immer Glück ist Können – und immer Pech ist halt das andere. Das bewegt mich gerade sehr. Wenn immer irgendwas fehlt, dann fehlt halt was. Das ist wie früher in der Disco: Du baggerst und baggerst den ganzen Abend, aber am Ende gehst Du alleine nach Hause.

Quelle: hafo.de

SVCN

3 : 4

SC Concordia Hamburg

Samstag, 29. Januar 2022 · 14:00 Uhr

Oberliga Hamburg · 17. Spieltag

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