4:1 – Curslack stiftet erfolgreich Chaos

4:1 – Curslack stiftet erfolgreich Chaos

1. Herren • LL Hansa 06.12.2021

Chancenwucher und Standard-Riesen beim Sieg gegen Lohbrügge

SV Curslack-Neuengamme – VfL Lohbrügge 4:1 (2:0)

SV Curslack-Neuengamme: Giese - Mohr, Spiewak, Doege - Rogge (61. Janelt), Behrens (76. Hinze), Wilhelm, Schmidt (76. Nebija), Mankumbani (61. Kühn), El-Nemr - Schubring
VfL Lohbrügge: Braun - Rudat (46. Ahmadi), Metzler, Weber, Pallasch - Holz (77. Akkus), Karow, Löw (46. Oldag), Brkic, Zivkovic (77. Keisef) - Bäker (69. Behn).
Tore: 1:0 Schubring (11.), 2:0 Mohr (17.), 3:0 Doege (47.), 4:0 Schubring (79.), 4:1 Behn (80.)
Rote Karte: Karow (86., Tätlichkeit)
Schiedsrichter: Björn Friedsch (SV Börnsen): Trat bis zur 86. Minute nicht in Erscheinung, was immer ein gutes Zeichen für einen Unparteiischen ist. Dann zückte er nach einem Zweikampf zwischen Marvin Karow und Curslacks Vincent Janelt die Rote Karte für den Lohbrügger Routinier. Dieser soll dem SVCN-Joker den Ellenbogen ins Gesicht geschlagen haben. Friedsch stand in Höhe des Zweikampfes, so dass seine Entscheidung vermutlich in Ordnung war, auch wenn sie bei den Gästen für wütende Proteste sorgte, zumal Karow als sehr fairer Sportsmann gilt, dem „linke Dinger“ fremd sind.
Beste Spieler: Mohr, El-Nemr, Schubring - Zivkovic, Brkic (jeweils 1. Hz)
Zuschauer: 117

Der Stachel saß bei den Oberliga-Fußballern des SV Curslack-Neuengamme nach der 2:3-Pleite am vergangenen Sonntag beim TSV Sasel (nach 2:0-Führung) tief. Das eigentlich obligatorische Montagstraining war nach der bitteren Niederlage ausgefallen, „weil es besser war, dass sich die Jungs nicht gleich wiedergesehen haben“, wie SVCN-Manager Oliver Schubert erklärte. In den verbleibenden beiden Übungseinheiten vor dem Lokalderby gegen den VfL Lohbrügge ging es für Christian Woike nicht nur darum, fußballerische Inhalte zu vermitteln, sondern auch die Köpfe seiner Akteure freizubekommen, die nach dem Sasel-Trauma „sehr gelitten haben“, wie der 43-Jährige verriet. Man durfte also sehr gespannt sein auf die Reaktion der Vierländer im Duell mit dem Nachbarn, der nur bei einem Sieg am Gramkowweg noch realistische Chancen auf den Einzug in die Meisterrunde gehabt hätte.

Doch diese pulverisierte Curslack vor lediglich 117 Zuschauern (Schubert: Dieses Spiel hätte ein paar Hundert Zuschauer verdient) eindrucksvoll. „Das ist ein sehr, sehr schöner Tag für uns“, freute sich Woike über die engagierte Vorstellung seiner Mannen, die Lohbrügge mit vielen Positionsrochaden überraschten. Denn vor der Dreier-Abwehrkette ging es bei den Hausherren kunterbunt zu. Immer wieder wurden die Positionen gewechselt, sodass sich der VfL kaum auf die Laufwege des Kontrahenten einstellen und eine feste Zuordnung vornehmen konnte. Bestes Beispiel für die Vierländer Variabilität war Sebastiao Mankumbani, der sich wechselweise als Verteidiger, Mittelfeldspieler oder Angreifer verdingte.

Auf Nachfrage bestätigte Woike, dass es durchaus das Ziel war „etwas Chaos zu verursachen“. Einem in Hamburg nicht ganz unbekannten Fußballlehrer namens Markus Gisdol wird ja nachgesagt, dass seine Philosophie vom Fußball nahezu ausschließlich auf dem „Chaos machen“ basiert. Möglicherweise hat Curslacks Coach bei seinem „Landsmann“ - beide stammen aus Baden-Württemberg - ja Ideenklau betrieben...

Wie dem auch sei: Dem Angriffsspiel des SVCN tat die etwas modifizierte Spielweise gut. Die Gastgeber erspielten sich eine Fülle von Chancen, vergaben die meisten von diesen aber wie in Sasel beinahe fahrlässig. Das Murmeltier grüßte trotzdem nicht, weil die Vierländer dreimal nach Standardsituationen erfolgreich waren. Zunächst überwand Marco Schubring Keeper Tobias Braun („Das war mein Ding“) mit einem direkten Freistoß, der im Torwart-Eck einschlug (11.). Dann waren Jannik Mohr (17.) und Oliver Doege (47.) jeweils nach Eckstößen zur Stelle. Schubring sorgte schließlich mit seinem zweiten Tor nach Vorlage des überragenden Pascal El-Nemr für das 4:0 (79.).

Lohbrügge konnte 60 Sekunden später durch den aus der eigenen A-Jugend stammenden Joshua Behn Ergebniskosmetik betreiben. Weil Routinier Marvin Karow kurz darauf aber wegen einer angeblichen Tätlichkeit gegen Vincent Janelt die Rote Karte sah (86.), war die Stimmung bei den Gästen wie ihre Platzierung im Tableau: im Keller.

Dabei wäre für die Equipe des Trainer-Duos Elvis Nikolic/Sven Schneppel mehr möglich gewesen am Gramkowweg. „Wir können in der ersten Halbzeit vier Tore erzielen. Drei müssen wir machen“, resümierte Schneppel. Doch das torungefährlichste Team beider Oberliga-Staffeln - der VfL traf nur 13 Mal in zwölf Spielen - belohnte sich wieder einmal selbst nicht für seinen hohen Aufwand. So scheiterte Pascal Bäker beim Stand von 1:0 für Curslack freistehend und unbedrängt an Keeper Leon Giese (14.). „Wenn da der Ausgleich fällt, wissen wir nicht, wie das Wetter wird“, sah Woike diese Szene als mitentscheidend für den weiteren Verlauf der Partie an.

Allerdings tauchte der VfL auch nach Bäkers „Riesen“ noch einige Male gefährlich vor dem Vierländer Kasten auf. „Aber wenn man keine Tore macht, kann man auch kein Spiel gewinnen“, klagte Schneppel. „Für den Spruch musst du etwas ins Phrasenschwein tun“, forderte ihn daraufhin der langjährige Curslacker Trainer Torsten Henke im SVCN-Vereinsheim auf.

Dass die Gäste zu qualitativ so guten Gelegenheiten kamen, lag übrigens nicht nur an ihrer sehr gefälligen Spielweise, sondern auch der - sagen wir einmal - verbesserungswürdigen Curslacker Arbeit gegen den Ball. Das zuweilen abenteuerliche Rückzugsverhalten war allerdings auch der modifizierten Woikschen Taktik geschuldet. „Hinten haben wir dann auch für Chaos gesorgt“, sagte der SVCN-Trainer. Dem guten Gesamteindruck, den die Vierländer hinterließen, konnte dieser Makel aber nicht groß trüben. „Die Mannschaft hat das Spiel heute charakterlich sehr gut angenommen“, lobte Woike sein Team.

Quelle: hafo.de

SVCN

4 : 1

VfL Lohbrügge

Samstag, 4. Dezember 2021 · 14:00 Uhr

Oberliga Hamburg · 15. Spieltag

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