Heimsieg gegen HEBC

Heimsieg gegen HEBC

1. Herren • LL Hansa 10.05.2022

Immer wenn du denkst es geht nicht mehr – dann kommt Curslack daher

SV Curslack-Neuengamme – HEBC 4:2 (2:1)

SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin – Mankumbani (86. Winterfeld), Spiewak (37. Behrens), Mohr, Wilhelm - Rogge, Doege – Mokhlis (27. Bulut), Schmidt, El-Nemr - Janelt
HEBC: Ortner – Zitzewitz (8. Butt), Palo, Wrede, Eggers – Aug – Köhler, Tourgaidis (46. Bundt), Oldag (75. Hackstein), Schott (60. Diekmann) – Rinckens (60. Jodeit)
Tore: 0:1 Rinckens (2., FE), 1:1 Rogge (10.), 2:1 Bulut (45.), 3:1 Behrens (66.), 3:2 Jodeit (81., HE), 4:2 Janelt (87.)
Schiedsrichter: Dr. Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide): Wahrlich kein Heimschiedsrichter, beide Elfmeter für die Gäste waren höchst umstritten. Hätte zudem Palo für dessen sehr harte Attacke gegen Rogge vom Platz schicken müssen (74.)
Beste Spieler: Doege, Mankumbani, Janelt – Eggers
Zuschauer: 86

„Trainer, wir brauchen einen Plan B“, mit diesen Worten kam Kapitän Sebastian Spiewak schon beim Warmmachen völlig erschöpft und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf Torsten Henke zu. „Es gibt keinen Plan B, Du musst spielen“, antwortete Curslacks Coach mit Blick auf seine dünn besetzte Reservebank. „Mindestens die halbe Startelf bräuchte eigentlich eine Pause, aber wir haben keine Leute“.

Als dann auch noch Witalij Wilhelm nach kaum 60 Sekunden mit einem leichten Tritt gegen Janosch Rinckens für einen Elfmeterpfiff von Referee Dr. Michael Ehrenfort sorgte – da hätte wohl keiner mehr einen Pfifferling auf die „Blauen“ gegeben. Doch die Hausherren steckten den umstrittenen Strafstoß (Rinckens kam nicht mal zu Fall) und den 0:1-Rückstand erstaunlich gut weg. Reichlich Unterstützung bekamen sie dabei von Gästekeeper Nils Ortner, der einen harmlosen 16-Meter-Schuss von Florian Rogge zum 1:1 passieren ließ (10.). Nun waren die Vierländer richtig gut im Match, Mankumbani hatte aus spitzem Winkel sogar die Chance zur Führung (23.). Es folgten die nächsten Nackenschläge: Erst blieb Mokhlis nach einem Sprint plötzlich stehen, kippte unvermittelt um und musste mit einer Oberschenkelzerrung raus (27.) und kurz danach war auch für Spiewak Schluss (37.). „Jeder Schritt tut mir weh, ich kann nicht laufen“.

Doch die „hässlichen Curslacker“ (Eigenwerbung des Teams) waren nun überall. Wahnsinn, welche Meter zum Beispiel ein Vincent Janelt vorne machte. Aber auch alle anderen warfen alles in die Waagschale, was noch irgendwie da war. Der Lohn folgte Sekunden vor dem Halbzeitpfiff. Pascal El-Nemr mit einem „Diago“-Traumpass über 50 Meter in den freien Raum. Özgür Bulut sprintete endlich mal direkt auf’s Tor zu (und nicht nach rechts Richtung Eckfahne, wie mehrmals zuvor), schoss aus zehn Metern mehr aus Verzweiflung, als aus Überzeugung – und wieder „half“ der Gäste-Torhüter, ließ das Leder durch die Beine zum 2:1 ins Netz (45.).

„Männer, wir müssen kompakter stehen“, dieses Motto gab Henke für den zweiten Durchgang aus. Sein Team hielt sich (meistens) daran, die Lila-Weißen kamen nur noch zu einer echten Torchance durch Rinckens, der aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Babuschkin scheiterte (58.). Immer wieder feuerte Henke seine Truppe an: „Alle nochmal“, „Dichter dran sein jetzt“, „Ruhe“, „Kompakter“, „Mehr“, „Weiter“ – die Trainerlegende braucht selten mehr als ein, zwei Worte.

Und weil die Eimsbütteler heute gefühlt mit dem Kopf nicht richtig bei der Sache waren, reichte eine gute Aktion zur komfortablen 3:1-Führung aus (Henke: „Wir wollten aus einer kompakten Abwehr gezielte Nadelstiche setzen“). Ein Ballverlust im Mittelfeld – und schon waren Janelt und Behrens in einer 2:1-Überzahlsituation. Janelt bediente den 35jähringen mustergültig, der aus 16 Metern ins lange Eck traf (66.). „Wir machen es ihnen zu leicht“, schimpfte Gäste-Coach Jan Geist, der heute den abwesenden Özden Kocadal vertrat.

Spannend machte die Partie nochmal Schiri Ehrenfort, der nach einem Kopfball von Köhler aus zwei Metern Distanz an den angelegten (!) Arm von Mankumbani den nächsten Elfmeter für die Gäste gab. Die völlig erschöpften Hausherren waren sogar zum Protestieren zu müde, während Lion Jodeit sich das Geschenk nicht entgehen ließ (81.). Allerdings entwickelte „HEBC“ danach keinerlei gefährliche Aktionen mehr nach vorne (bezeichnend, dass beide Treffer durch Elfmeter zustande kamen).

Den Schlusspunkt setzte schließlich Janelt. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld bediente Behrens den Stürmer, der aus fast 30 Metern einfach mal aufs Tor kickte (wie lautstark von der Ersatzbank gefordert). Goalie Ortner stand am Elfmeterpunkt und machte seinen persönlichen Fehler-Hattrick voll. Er konnte die Kugel im Rückwärtslaufen nur mit einer Hand erreichen – Janelts Schuss schlug unter der Latte zum umjubelten 4:2 ein (87.). Nach dem Abpfiff folgte der übliche Mannschaftskreis und sehr lauter Jubel-Gesang: "Hässliche Curslacker überall".


Stimmen:

Jan Geist (Co-Trainer HEBC):
Man könnte fast meinen, dass wir dem Gegner das – zumal mit dem gleichen Ergebnis wie vor vier Tagen - heute schenken wollten. Wenn man ehrlich ist, hatten wir ja sogar noch viel Glück, kriegen früh den Elfmeter geschenkt, den man nicht pfeifen muss. Wir haben heute mind. 10-15% vermissen lassen, wahrscheinlich war es am Dienstag zu leicht und wir wussten, dass Curslack schwer gebeutelt ist und auf dem Zahnfleisch daherkommt. Das hat bei den Spielern wohl im Kopf eine Rolle gespielt. Daraus können wir wieder viel für die nächste Saison lernen. Egal, wie die Umstände sind, Du musst immer 100% geben, sonst wirst Du zu Recht bestraft. Kompliment an Curslack, die wissen, wie sie auf dem Platz stehen müssen. Aber wir haben es ihnen auch viel zu leicht gemacht. Darüber bin ich schon enttäuscht.

Torsten Henke (Interims-Trainer SV Curslack-Neuengamme):
Großes Kompliment an meine Mannschaft. Es ist eigentlich Wahnsinn, dass wir das Spiel heute gewinnen konnten. Ich freue mich gerade richtig, denn am Dienstag (2:4 bei HEBC) war das schon sehr enttäuschend, wie wir uns da präsentiert und verloren haben. Umso wichtiger, dass wir hier nochmal eine Antwort gegeben haben. Wenn ich mir meine ganzen angeschlagenen Spieler angucke, die heute nach dazugekommen sind (Spiewak, Mokhlis, Mankumbani), dann frage ich mich aber jetzt schon, wie wir Dienstag (gegen Vicky) noch eine Truppe auf den Platz bekommen sollen. Aber dieses eine Spiel schaffen wir auch noch – und dann gehe ich wieder in den „Ruhestand“. Von fünf Spielen haben wir jetzt drei gewonnen, das ist sehr sehr positiv. Einige Pressevertreter hatten mir vorher von dem Job abgeraten, weil ich mir mit sechs Niederlagen meinen Ruf kaputtmachen könnte. Aber daran habe ich überhaupt nicht gedacht.

Quelle: hafo.de

SVCN

4 : 2

HEBC

Samstag, 7. Mai 2022 · 15:00 Uhr

Meisterrunde Oberliga Hamburg · 14. Spieltag

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