Spektakel am Gramkowweg

Spektakel am Gramkowweg

1. Herren • LL Hansa 02.05.2023

6:4-Heimsieg gegen Tornesch

SV Curslack-Neuengamme – FC Union Tornesch 6:4 (4:1)

 

SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin – M. Meyer, Mohr, H. Giese (72. Jacobs), Wilhelm – Rogge, Bombek (58. Rump) – Kühn, Brkic (58. Czech), El-Nemr (72. Schalitz) – Borgmann (72. Spiewak)

FC Union Tornesch: Baese – Kuschka, Moritz, Zimmermann (46. Shamoyan), Tiedemann (46. Werning) – Knottnerus, Stahnke (74. Swennosen) – J. Meyer, Eggers (46. Dohrn), Orhan – Lüneburg

Tore: 1:0 Bombek (10.), 2:0 Rogge (13.), 3:0 Borgmann (16.), 4:0 Brkic (33.), 4:1 Moritz (40.), 4:2 Moritz (62.), 5:2 El-Nemr (68.), 6:2 El-Nemr (72.), 6:3 Lüneburg (78.), 6:4 Dohrn (90.+3, FE)

Besondere Vorkommnisse: El-Nemr verschießt Foulelfmeter (22., Keeper Baese hält)

Schiedsrichter: Gerhard A. Ludolph (Hoisbütteler SV): Alles tippi-toppi! Bis auf die unnötige Gelbe Karte gegen Gäste-Coach Reibe (87.), wo er über 50m quer über den Platz zur Bank gelaufen ist – die Aktion hätte er sich sparen können.

Beste Spieler: Wilhelm, Kühn, Rogge, El-Nemr – Moritz, Dohrn

Zuschauer: 120

„Wir mussten nochmal zum Edeka, Getränke einkaufen“, lachte die Ehefrau von Klaus Mangelsdorff (1. Vorsitzender SVCN), die das Vereinsheim betreibt. Der Grund: Heute waren rd. 25 „Groundhopper“ aus Manchester zu Gast am Gramkowweg, die gleichzeitig einen Junggesellenabschied feierten. Durstige Kehlen aus England, sehr durstige sogar. Schon eine Stunde vor dem Anpfiff wurde das Bier knapp. Sehr positiv: Es blieb alles absolut friedlich, die Jungs wollten einfach nur Spaß haben. Und den hatten sie! Die furiose erste Halbzeit mit vielen tollen Kontern über beide Flügel (Kühn bzw. Wilhelm) feierten die englischen Gäste immer wieder lautstark mit Szenenapplaus und Anfeuerungsrufen. Und Bräutigam „Andy“ tanzte - in kurzer Hose und mit Curslack-Schal - nach dem herrlichen 2:0 durch Florian Rogge (16.) sogar für 30-40 Sekunden mitten auf dem Platz. Das wurde Referee Ludolph dann doch zu viel: „Das geht leider nicht, bitte sorgen sie für Ordnungsdient“, ermahnte er die Curslacker Offiziellen. Für die Truppe aus Manchester kein Problem, friedlich gingen sie auf die Tribüne und feierten dort bis zum Abpfiff weiter.

Auch für alle anderen Zuschauer war es bei bestem Fußballwetter eine einzige Party (für die Augen). Die Gäste legten los wie die britische Feuerwehr, Jean Meyer hatte freistehend die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am glänzend aufgelegten Gianluca Babuschkin (6.). „Was danach passiert ist, kann ich mir auch noch nicht so richtig erklären“, so der scheidende Union-Coach Thorben Reibe, der zur neuen Saison Bezirksligist VfR Horst übernimmt. „Eigentlich wollten wir hier drei Punkte holen, habe aber meine Mannschaft eindringlich vor der Curslacker Offensive gewarnt“. Und die kam nun so richtig ins Rollen.

Nach einer Ecke von Rogge fällt der Ball am Elfmeterpunkt runter, Hendrik Bombek läuft ungehindert ein, hält lässig den Fuß rein und trifft zum 1:0 (10.). So einfach kann Tore schießen sein. Nur 150 Sekunden später macht es Wilhelm über links ganz stark, spielt flach in den Rückraum und Rogge schlenzt die Kugel aus 15 Metern mit seinem „linken“ in den rechten Giebel (13.). Ein Traumtor (nicht das letzte am heutigen Tag) – und Andy aus Manchester feierte mit (s.o.). Die Union-„Abwehr“ glich einem Hühnerhaufen (Zitat Reibe), Bombek mit einem feinen Zuspiel auf Borgmann, der ungedeckt aus 14 Metern zum 3:0 trifft (16.). „Was geht denn hier ab“, jubelte der Stadionsprecher bei seiner Durchsage.

Das fragte sich auch Reibe. „Wir wollten eigentlich tiefer stehen und selber mit tiefen Läufen hinter die Abwehr kommen. Aber manchmal hat die Mannschaft einen eigenen Plan“. Die Vierländer jedenfalls nutzten die Räume und wirbelten weiter. Kuschka rempelt Brkic um: Elfmeter! Pascal El-Nemr (ver)schießt halbhoch rechts – ein „dankbarer“ Ball für Keeper Baese (22.). Doch auch das immer noch kein Weckruf für die Gäste, weiter die Hauherren mit dem nächsten Angriff: Wilhelm mit seinem gefühlt zehnten tollen Solo über links nebst herrlicher Hereingabe. Kühn muss das Tor machen, köpft aber gegen die Latte. Brkic schaltet am Schnellsten und schädelt den Abpraller aus zwei Metern zum 4:0 in die Maschen (33.). Volksfeststimmung am Gramkowweg!

Der 1:4-Ehrentreffer durch Tim Moritz, nächste Saison übrigens hier in Curslack aktiv, war zunächst nur ein Schönheitsfehler (40.), denn sofort danach die nächsten Hochkaräter für die „Blauen“: Erst scheitert Rogge am toll reagierenden Keeper Baese (42.), dann köpft Bombek eine Wilhelm-Ecke aus sechs Metern unter die Latte – aber wieder kratzt Baese das Leder noch raus (43.). Was für eine erste Halbzeit, wo es aufgrund der vielen Chancen auch 7:3 hätte stehen können. Doch nach der Pause brachte Reibe seine „Geheimwaffe“: Gestatten, Dohrn. Björn Dohrn. Warum nicht gleich zu Beginn? „Er ist leider nicht zu 100% fit und hat deswegen eine Trainingsbeteiligung unter 50%“, erklärte der FCU-Coach. „Der weiß, wie man Tore schießt“, stöhnte Henke in böser Vorahnung.

Doch bevor Dohrn in Aktion trat, hatte Curslack die dritte, vierte Großchance: Wieder Wilhelm, diesmal mit einem sehenswerten Diagonalball auf die andere Seite. Kühn startet durch, steht frei in der Box – und verzieht um wenige Zentimeter (51.). Dann kamen ganz starke fünf Minuten von Tornesch äh Dohrn. Zweimal scheitert er freistehend an Babuschkin (57./60.), dann köpft der Goalgetter eine Meyer-Flanke an den Pfosten (59.). „Normalerweise macht er solche Dinger“, trauerte Reibe hinterher. Aber als Vorbereiter klappte es: Dohrn zieht aus 16 Metern ab, „Babu“ lässt prallen und Moritz staubt mit seinem zweiten Treffer an künftiger Wirkungsstätte zum 2:4 ab (62.). 

Für das große Zittern blieb den Hausherren aber keine Zeit – weil El-Nemr (natürlich nach Vorlage von Wilhelm) aus 20 Metern halblinker Position einen herrlichen Schlenzer ins lange Eck platzierte (68.). „Das Traumtor zum 5:2 hat uns den Stecker gezogen“, so Reibe, auch weil Dohrn erneut an einer Fußabwehr von Babuschkin scheiterte (71.).

Fast im Gegenzug dribbelte sich Rogge an allen Gegenspielern vorbei durchs gesamte Mittelfeld wie einst Ingemar Stenmark an den Slalomstangen. Im richtigen Moment geht der Ball links raus zu El-Nemr, der trocken zum 6:2 trifft (72.). Die Manchester-Gruppe auf der Tribüne war begeistert. Mal sehen, wann der nächste seinen JGA in den Vierlanden feiert.

Im Gefühl des sicheren Sieges vernachlässigten die Gastgeber nun – mal wieder – die Abwehrarbeit. So konnte Union durch Treffer von Lüneburg (78.) und einen Elfmeter von Dohrn (Schalitz hatte ihn in der Box zu Fall gebracht) noch auf 4:6 verkürzen (90.+3). Doch direkt danach war Feierabend. Der erste (!) Heimsieg für Spieler-Trainer Marcello Meyer, der künftig bei den Alten Herren des SC Victoria kickt – und dort möglicherweise ein Auge auf den OL-Trainerposten geworfen hat. 

Stimmen:

Thorben Reibe (Trainer FC Union Tornesch):

Unser Torverhältnis haben wir uns in den beiden Spielen gegen Sasel (1:6/0:8) verhagelt, deswegen kommt es uns drauf nicht mehr an und wir haben in der zweiten Halbzeit mit total offenem Visier gespielt. Eigentlich sind wir ganz gut in die Partie gestartet, hatten die Riesenchance zum 1:0 durch Meyer (6.), den der Keeper stark hält. Da dachte ich noch, wir sind gut dabei. Aber dann kriegen wir nach einem Standard das Gegentor und haben Curslack stark gemacht. Auch wenn Curslack Tabellenletzter ist, haben sie vor allem offensiv eine starke Qualität. Das wussten wir auch, aber in der ersten Halbzeit hat bei Curslack alles geklappt. Da war fast jeder Schuss drin, das hat uns natürlich ordentlich zurückgeworfen. Wir waren ein Hühnerhaufen. Durch die drei Wechsel zur Halbzeit haben wir mehr Struktur reinbekommen. Wir wollten nochmal das Feuer entfachen und hatten auch eine gute Phase. Wir waren dicht am 3:4 dran – aber das Traumtor zum 2:5 hat uns den Stecker gezogen.

Marcello Meyer (Spieler-Trainer SV Curslack-Neuengamme):

Endlich ein Heimsieg (lacht). Wir haben uns in einen Rausch gespielt, Tore geben Sicherheit. Das waren richtig starke 40 Minuten. Danach haben wir „eindrucksvoll“ gezeigt, warum wir letztlich abgestiegen sind. Jeder macht wieder einen Schritt weniger, es wird nicht mehr richtig verteidigt. Nach einer 4:0-Führung noch vier Gegentore zu bekommen – das ist einfach zu viel. Für die Zuschauer war es schönes Spiel, wir hätten noch 3-4 Tore mehr machen können, aber auch noch 2-3 Gegentore kassieren können. Der Druck war heute weg, wir wollten Spaß am Fußball haben und uns vernünftig von unseren Fans verabschieden. Es war eine schöne Zeit hier für mich, wenn auch nicht besonders erfolgreich. 

Torsten Henke (Liga-Manager SVCN):

Wir freuen uns, dass wir uns im letzten Oberliga-Heimspiel mit einem Sieg verabschieden konnten. Wann hier am Gramkowweg unser nächsten Heimspiel (in der Landesliga) stattfindet, wissen wir noch nicht so genau. Wir bekommen einen neuen Kunstrasen, der laut Planung zum 30. September fertig sein soll. Aber man weiß ja, wie das mit Planungen bei Bauprojekten so ist…

Quelle: hafo.de

SVCN

6 : 4

Union Tornesch

Samstag, 29. April 2023 · 15:00 Uhr

Oberliga Hamburg · 37. Spieltag

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